Hundertwasserhaus

Beschreibung

Mitten im 3. Wiener Bezirk Landstraße steht ein Gebäude, das sofort ins Auge fällt: das Hundertwasserhaus. Schon von Weitem siehst du die lebhaften Farben, unebenen Linien und das Grün der Bäume auf den Balkonen – ein Wohnhaus, das zugleich ein Kunstwerk ist. Kein grauer Betonklotz erwartet dich hier, sondern ein architektonisches Highlight Österreichs, das Besucher aus aller Welt anzieht. Friedensreich Hundertwasser, der Künstler hinter dem Haus, wollte zeigen, dass Wohnen auch anders geht: menschlicher, bunter und in Harmonie mit der Natur. Das Ergebnis ist ein Apartmenthaus, das du so kein zweites Mal findest und das dich beim Stadtbummel durch Wien mit seiner kreativen Atmosphäre willkommen heißt.

Ein Blick in die Geschichte

Die Geschichte des Hundertwasserhauses beginnt Ende der 1970er Jahre, als der Wiener Bürgermeister dem Künstler Friedensreich Hundertwasser die Chance gab, seine unkonventionellen Ideen in einem städtischen Wohnbau umzusetzen. Hundertwasser, bekannt für sein Engagement für eine natur- und menschengerechte Architektur, arbeitete dafür mit den Architekten Josef Krawina und Peter Pelikan zusammen. In den Jahren 1983 bis 1985 wurde das farbenfrohe Wohnhaus schließlich im Auftrag der Stadt Wien errichtet. Am 1. März 1986 zogen die ersten Mieter ein – und mit ihnen auch Hundertwassers Vision vom „Haus für Menschen und Bäume“ in die Realität ein. Von Anfang an sorgte das extravagante Gebäude international für Aufsehen, denn es brach radikal mit dem damals üblichen Baustil und zeigte, dass sozialer Wohnbau auch kreativ und künstlerisch sein kann.

Ein Blick zurück verrät zudem eine spannende Tatsache: Genau an der Stelle des heutigen Hundertwasserhauses befand sich früher die Gänseweide, einer der berüchtigtsten Richtplätze Wiens. Hier wurden im Mittelalter öffentliche Hinrichtungen vollzogen – ein düsterer Ort also, den Hundertwasser Jahrhunderte später in einen lebendigen Treffpunkt verwandelte. Heute erinnern nur noch Geschichtstafeln an diese Vergangenheit. Das Hundertwasserhaus steht nun symbolisch für einen Wandel: Aus einem Ort des Grauens wurde ein Ort der Kreativität, Lebensfreude und des grünen Denkens.

Farben, Formen und Natur: Die Architektur

Hundertwassers Architektur folgt keinem geraden Schema – im wahrsten Sinne des Wortes. Gerade Linien? Die suchst du hier vergeblich, denn der Künstler meinte einmal, die gerade Linie sei „der Untergang der Menschheit“. Stattdessen wimmelt es am Hundertwasserhaus von verspielten Formen, unebenen Böden und leuchtenden Farben. Jede Fensterreihe tanzt etwas anders, keine Wand bleibt eintönig. Hundertwasser gab den Bewohnern sogar das Fensterrecht: Jede Mieterin und jeder Mieter darf die Fassade um die eigenen Fenster nach eigenem Geschmack bemalen und gestalten. So ist mit der Zeit ein buntes Mosaik entstanden, das die Persönlichkeit der Bewohner widerspiegelt.

Die Natur wurde bewusst in die Architektur integriert. Über 200 Bäume und Sträucher wachsen auf Balkonen und Dachterrassen und machen das Haus zu einer grünen Oase mitten in der Stadt. Manche der Bäume werden gar als Baummieter bezeichnet – sie gehören für Hundertwasser zur Hausgemeinschaft dazu. Die begrünte Dachlandschaft und die Pflanzen, die aus den Fenstern hervorschauen, lassen das Gebäude fast wie einen lebenden Organismus wirken. Wenn du davorstehst, fühlst du dich eher wie in einem fantasievollen Gemälde als vor einem Wohnhaus. Wichtig zu wissen: Da es sich um ein bewohntes Haus handelt, kannst du die Innenräume nicht einfach besichtigen – die Fassade ist nur von außen zugänglich. Aber im Kunstcafé im Erdgeschoss läuft ein kostenloser Film, in dem Hundertwasser persönlich einen Rundgang durch „sein“ Haus gibt. So bekommst du einen spannenden Einblick ins Innere, ohne die Privatsphäre der Bewohner zu stören.

Hundertwasser Village: Ein Dorf für Besucher

Direkt gegenüber, nur ein paar Schritte vom Hundertwasserhaus entfernt, wartet das Hundertwasser Village auf dich. Weil das Wohnhaus selbst nicht von Innen besichtigt werden kann, hatte Hundertwasser die Idee, den vielen Neugierigen einen Alternativ-Ort zu schaffen. In den Jahren 1990/91 verwandelte er eine ehemalige Reifenwerkstatt in ein kleines Shopping-Dorf ganz in seinem Stil. Es ist bis heute das einzige Einkaufszentrum, das Hundertwasser entworfen hat – mit unebenen Böden, schillernden Säulen und einer farbenfrohen Kuppeldecke fühlt es sich an, als wärst du in eine begehbare Version seiner Kunst eingetaucht.

Gleich beim Eingang empfängt dich ein fantasievoll gestalteter Dorfplatz mit mosaikbunten Fliesen. Hier findest du auch eine gemütliche Bar und ein Café, wo du eine Pause einlegen kannst, um die Umgebung auf dich wirken zu lassen. Im Hundertwasser Village gibt es zahlreiche kleine Geschäfte, die von Souvenirs über Kunsthandwerk bis zu typischen Wiener Mitbringseln alles anbieten – natürlich alles inmitten von Hundertwassers charakteristischem Dekor. Selbst die Toilette in diesem Village ist ein kleines Kunstwerk! Über dir spannen sich verwinkelte Decken, unter deinen Füßen spürst du den unebenen Boden – hier ist nichts 08/15. Ein weiterer Clou sind die rund 30 Bäume auf dem Dach des Village, einige davon inzwischen bis zu 15 Meter hoch gewachsen. Sie sorgen nicht nur für Schatten im Sommer, sondern zeigen auch, wie Grün selbst ein Einkaufszentrum beleben kann. Das Hundertwasser Village hat täglich von morgens bis abends für dich geöffnet, der Eintritt ist frei. So kannst du jederzeit vorbeischauen und in Ruhe durch diese kleine bunte Welt schlendern. Besonders am frühen Morgen oder am späteren Abend ist es hier angenehm ruhig – perfekt, um die vielen Details ungestört zu entdecken.

Kunst Haus Wien: Hundertwassers Museum

Wenn dich Hundertwassers Kunst und Philosophie begeistern, solltest du auch einen Abstecher ins nahegelegene Kunst Haus Wien einplanen. Dieses Museum – nur wenige Gehminuten vom Hundertwasserhaus entfernt – wurde ebenfalls vom Künstler persönlich gestaltet. Wie schon im Wohnhaus gibt es auch hier kaum rechte Winkel oder gerade Linien. Stattdessen erwartet dich ein verwinkeltes, kreatives Innenleben: bunte Fliesen am Boden, überraschende Nischen und viel Grün drumherum. Auf rund 1.600 Quadratmetern Ausstellungsfläche zeigt das Museum die weltweit größte Sammlung von Hundertwassers Werken.

In der permanenten Ausstellung lernst du Hundertwasser als Maler, Architekten und Umweltvisionär kennen – von farbenfrohen Gemälden über Modelle seiner Bauprojekte bis hin zu persönlichen Gegenständen. Daneben gibt es immer wieder wechselnde Ausstellungen anderer Künstler, oft mit Bezug zu Themen wie Ökologie, Fotografie oder zeitgenössischer Kunst. Das Kunst Haus Wien verbindet somit Museum und Architektur-Erlebnis: Schon der Weg durch die schrägen Böden und grünen Innenhöfe ist Teil der Ausstellung.

Hundertwassers Vermächtnis lebt in Wien an diesen Orten weiter. Das Hundertwasserhaus selbst mag nur ein Wohnhaus sein, aber dank des Village und des Museums kannst du tief in seine bunte Welt eintauchen. Lass dich von der ungewöhnlichen Symbiose aus Kunst, Natur und Alltag verzaubern – Wien bietet sie dir hier an einem einzigen Platz. Egal ob du Architekturfan bist oder einfach etwas Besonderes abseits der klassischen Wiener Prachtbauten suchst: Ein Besuch beim Hundertwasserhaus und seinen kleinen Ablegern lohnt sich auf jeden Fall. Viel Spaß beim Entdecken dieser farbenfrohen Ecke Wiens!

Kategorie

Ausstattung

  • Barrierefrei
  • Erste-Hilfe-Station
  • Fahrradparkplätze
  • Kostenlose Parkplätze
  • Nähe zu öffentlichem Nahverkehr
  • Restaurants in der Nähe
  • Restaurants vor Ort
  • Souvenirshop
  • Unterkunft in der Nähe

Standort

Kegelgasse 36-38, 1030 Wien, Österreich

Geschlossen

10:00 - 18:00

  • Montag

    10:00 - 18:00
  • Dienstag

    10:00 - 18:00
  • Mittwoch

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  • Donnerstag

    10:00 - 18:00
  • Freitag

    10:00 - 18:00
  • Samstag

    10:00 - 18:00
  • Sonntag

    10:00 - 18:00
  • Ortszeit

    12. August 2025 18:16

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